Donnerstag, 04.06.2020

Durch die Rehabilitation zurück im Leben

Claudia ter Veen-Thale ist zur neurologischen Rehabilitation in der Klinik Maria Frieden Telgte und berichtet voller Dankbarkeit über ihren Weg zurück ins Leben, wie sie es selbst bezeichnet.

Es begann in der Nacht vom 26.2.20 auf den 27.2.20 gegen 2 Uhr. Nach dem Erwachen ist Frau ter Veen-Thale das Aufstehen unmöglich – aufgrund einer plötzlichen Lähmung der kompletten linken Körperhälfte. Das Telefon liegt unerreichbar für sie, nur die Töchter sind zu Hause. Nach kurzer Zeit hört ihre Tochter die Rufe. „Meine Tochter reagierte trotz der Nachtzeit auf mein Rufen und alarmierte geistesgegenwärtig den Notarzt, der wenige Minuten später eintrifft“, so Claudia ter Veen-Thale.

Nach Feststellen eines eingebluteten Meningioms (gutartiger Tumor der Stirnhäute) wird im Universitätsklinikum Münster in einer vierstündigen Not-OP noch in derselben Nacht die Blutung gestoppt und beseitigt. Die Zeit im UKM nach der Operation verläuft komplikationslos.

In der Nacht zum 10.3.20 entwickelt Frau ter Veen-Thale dann ein Delir (Zustand geistiger Verwirrtheit) und tritt unmittelbar danach die geplante Reha in einer Fachklinik an. Am 16.03.20 erfolgt die Rückverlegung ins UKM, von dort geht es am 22.03.2020 aus Kapazitätsgründen infolge der Corona-Pandemie erneut in die Rehabilitationsklinik. Dort wird sie am 25.3.20 entlassen, so dass dringend ein möglichst heimatnaher Rehaplatz gefunden werden musste. Durch den Einsatz der Freunde und der Familie sowie der Hausärztin bietet sich die Klinik Maria Frieden Telgte als Option an. Dort wird in einer Teamentscheidung unter Leitung der zuständigen Oberärztin Frau Dr. lütke Zutelgte beschlossen, dass Frau ter Veen-Thale trotz ihres ausgeprägten Delirs die neurologische Rehabilitation in der Klinik antreten kann.

„Erst mit Aufnahme in die Klinik Maria Frieden Telgte am 25.03.20 hatte die Odyssee der Verlegungen für mich ein glückliches Ende gefunden“, schildert Frau ter Veen-Thale.

In der Zusammenarbeit zwischen Pflege, ärztlicher Betreuung und Therapie findet Frau ter Veen-Thale aus ihrem Delir heraus. „Ich habe fest daran geglaubt, dass sich das Delir bald bessern wird und wir diese Zeit mit Geduld überstehen“, so die Pflegefachleitung Stephanie Lanfer.  Frau ter Veen-Thale weiß dieses Engagement zu schätzen: „Man hat alles Erdenkliche seitens des Stationsteams unternommen, um mich behutsam und mit nicht endender Geduld aus diesem Zustand der geistigen Verwirrtheit heraus zu führen.“

Vom 10.-22.4 erfolgte eine rein vorsorgliche Isolierung der Patientin auf dem Zimmer aufgrund der Corona-Pandemie. Auch diese Zeit wurde dank der sehr herzlichen und aufopferungsvollen Betreuung durch das Stationsteam sowie durch die Fürsorge der betreuenden Ärztin gut überstanden.

„In der gesamten Zeit war das Stationsteam mein Ruhepol und Fels in der Brandung und darüber hinaus habe ich Frau Dr. lütke Zutelgte bedingungslos vertraut. Sie gab mir durch ihre herzliche und sehr verbindliche Art zu jeder Zeit Halt in der nicht einfachen Zeit“, so Claudia ter Veen-Thale.

Nach der Isolierung konnten die Therapien wieder in vollem Umfang stattfinden. Nach gut vier Wochen kann Frau ter Veen-Thale ohne Hilfsmittel frei laufen und selbstständig Treppen steigen. Ein Verdienst der über das normale Maß hinaus engagierten Therapeuten Gertraud Göbel und Livia Flotow.

„Gerda und Livia sind ganz unglaublich herzliche, mit Leidenschaft ihren Beruf ausübende Menschen. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Der Physiotherapeutin Ann Dascha Stax gilt ebenso mein Dank, sie hat mich mit ihrer beherzten und mutigen Art stets motiviert und „fit für den Alltag“ gemacht“, erläutert Claudia ter Veen-Thale.

Am 06.06.20 endet die stationäre Rehabilitation in der Klinik Maria Frieden Telgte für Frau ter Veen-Thale. Dann folgt die ambulante Rehabilitation im ZAR Münster. „Dank des gegenseitigen Vertrauens und ihrer Willlenskraft sowie ihres Lebensmutes hat Frau ter Veen-Thale das für alle anfänglich Unmögliche realisiert“, resümiert die Oberärztin Frau Dr. lütke Zutelgte.

Mit großer Dankbarkeit blickt Frau ter Veen-Thale zurück: „Ich danke der Klinik Maria Frieden Telgte unter Leitung der Ärztlichen Direktorin und Chefärztin Prof. Dr. Svenja Happe, dem Pflegeteam der Station, der Oberärztin Frau Dr. lütke Zutelgte, der herausragenden Pflegefachleitung Stephanie Lanfer und den Therapeuten – sie alle haben mir mein Leben zurückgegeben.“